Windows To Go

- auch zum mitnehmen 😂 -

Es gab mal eine spezielle Live Version für Windows mit gleicher Bezeichnung, diese Variation wurde aber wieder eingestellt.

mobiles Windows - auf einem Stick

Als Werkzeugkasten - es ist relativ unkompliziert und einfach zu erstellen: Wer sich nicht weiter mit Internas beschäftigen will, nimmt das Tool Rufus, das macht einen guten Job! Es kopiert quasi das Windows ISO Image auf einen USB Stick. Entweder hat man das schon oder es wird vom Tool herunterladen. Die Bedienung ist aus meiner Sicht eindeutig.

Lediglich die Bezeichnung "Startart" (im englischen Boot Selection) fand ich verwirrend. Letztlich steht dort die Quelle drin, die man auf das neue Laufwerk schreiben will.

• Ich empfehle die gleiche Windows Version zu nehmen wie auf den potentiellen Einsatz-PCs (Windows Home oder Pro oder ...). Getestet habe ich Windows 10 Pro und Home.
• Hat man Windows Home und Pro im Einsatz, kann man auch beide Version als Dual Boot installieren.
• Für das Partitionsschema empfehle ich "MBR" und als Zielsystem "BIOS oder UEFI".

Damit sollte es in den meisten Fällen gelingen einen Computer ohne BIOS Manipulationen mit diesem Windows "mobil" System zu starten.

Tuning

Vor allem Hibernate sollte man abschalten, damit der Schnellstartmodus gar nicht vorhanden ist.

wmic computersystem where name="%computername%" set AutomaticManagedPagefile=False
wmic pagefileset delete
Powercfg /hibernate off

Reifungsprozess

Mit jedem Start an einer anderen Hardware wird das "mobil" System besser. Es dauert beim ersten mal immer etwas bis die Hardware erkannt ist und ev. die notwendigen Treiber über Windows Update herunter geladen werden. Ist dann mal alles aktuell hat man kaum einen Unterschied zum "eingebautem" System.

Alternative Erzeugung 

Hyper-V

Man verwendet eine Hyper-V virtuelle Maschine mit  eingebundener physischer Festplatte (funktioniert nur mit externen Disks am Adapter und nicht mit USB Sticks). Dazu muss die Disk in der Datenträgerverwaltung (oder diskpart) des Hyper-V Hosts offline geschaltet werden, nur dann kann man die externe Disk einbinden. Zur Installation kann man einfach das Windows Iso Image einbinden und das Setup starten.

Windows Boardmittel

Angeregt durch den Artikel in diesem Link, der eine Mischung aus Setup und Befehlszeile verwendet, habe ich eine Erzeugung des Windows ToGo Systems in einem laufendem Windows System mit  Bordmitteln und ein paar Befehlszeilen entwickelt. Das funktioniert für externe SSDs/HDDs und USB Sticks. Ohne extra Start oder Umstände entsteht ein externes Laufwerk mit zwei (oder mehr) Windows Versionen.

• Im virtuellen DVD Laufwerk F: wird die Windows Setup DVD bereitgestellt (ISO ESD Image).
• Die Partitionen/Volumes S:, W: und R: erzeugt man mit einem diskpart Script.
• Mit dism werden die Windows Pro (Index 5) und Home (Index 1) Images auf die Laufwerke W: und R: angewendet.
• Mit BCDBoot und BCDEdit wird der das System startfähig gemacht und das Boot Menü konfiguriert.

Diese Zeilen sind Beispielhaft für eine administrative CMD Shell, die tatsächlichen Laufwerke, Indizes und IDs im BCD Store können abweichen und müssen angepasst werden! Bitte jede Zeile einzeln ausführen und dazwischen prüfen und nachdenken!

powershell -command "& {wget -O $env:homedrive$env:homepath\CreatePartitions-ToGo.txt https://raw.githubusercontent.com/heinz-otto/scripts/master/batch/CreatePartitions-ToGo.txt}"

REM # Disk Nummer ermitteln und CreatePartitions- Datei anpassen
echo list disk|diskpart
notepad %HOMEDRIVE%%HOMEPATH%\CreatePartitions-ToGo.txt

REM # Partitionen anlegen
diskpart /s %HOMEDRIVE%%HOMEPATH%\CreatePartitions-ToGo.txt

REM # Image Index prüfen und anwenden
REM esd, wim oder swm Version
set SOURCE=d:\sources\install.???
for %i in (%SOURCE%) do set SOURCE=%i
dism /Get-WimInfo /WimFile:%SOURCE%
REM # Image liegt als mehrteiliges swm vor 
REM set SOURCE=%SOURCE:~0,-4%.swm /SWMFile:%SOURCE:~0,-4%*.swm
dism /Apply-Image /ImageFile:%SOURCE% /Index:5 /ApplyDir:W:\
dism /Apply-Image /ImageFile:%SOURCE% /Index:1 /ApplyDir:R:\

REM # Bootmenü erzeugen und anpassen
BCDBoot R:\windows /s S:
BCDEdit /set {default} description "Windows 10 Home" /store S:\EFI\Microsoft\Boot\BCD
BCDBoot W:\windows /s S:
BCDEdit /set {default} description "Windows 10 Pro" /store S:\EFI\Microsoft\Boot\BCD
BCDEdit /set {bootmgr} displaybootmenu yes /store S:\EFI\Microsoft\Boot\BCD
BCDEdit /store S:\EFI\Microsoft\Boot\BCD /enum active

Der Unterschied zwischen USB Stick und Sata Adapter

"Echte" USB Sticks haben ein Removable Media Bit und Windows unterscheidet zwischen externer Disk und USB Laufwerk - obwohl man selbst an der Hardware keinen Unterschied sieht. Viel schlimmer: man kann beim Kauf des Mediums nicht zweifelsfrei feststellen was man kauft. Es gibt USB Sticks, die sind eigentlich externe Disks und externe SSDs die sind eigentlich USB Sticks. Das eigentliche Speichermedium (bzw. die Beschreibung) sagt darüber in der Regel nichts aus.

Windows selbst verweigert eine Systeminstallation (und damit ein "Feature Update") auf Speichern mit Removable Media Bit. Das Rufus Tool installiert zwar unabhängig vom RMB aber beim späteren Feature Update macht das keinen Unterschied.

Vorteil gegenüber Windows PE

• Einfache Installation von allen möglichen Tools die unter Windows PE nicht funktionieren (z.B. Mini Tool Partition Wizard, Remote Desktop)
• WLAN Zugriff

Windows aktiviert?

Ist auf dem PC Windows 10 installiert, wird das mobile Windows als aktiviert angezeigt (digitale Lizenz) und dieses ist ja zu dem Zeitpunkt nicht aktiv. Ist auf dem PC kein Windows 10 installiert, wird das Windows als nicht aktiviert angezeigt ist aber nach meinen Erfahrungen ohne zeitliche Beschränkung nutzbar.

Dual Boot

Hat man sowohl Windows Pro als auch Windows Home in seiner Umgebung, kann man eine dual Boot Installation erstellen. Das verhindert hässliche Meldungen über nicht aktivierte Windows Versionen. Dazu muss man (am Ende) der SSD mit der Datenträgerverwaltung die Windows Partition verkleinern und damit etwas Platz schaffen (ca. 80 GB). Anschließend wieder von der Setup CD /Stick / Iso starten und eine weitere Windows Version in der gerade leeren Partition installieren. 

Das zweite Setup erzeugt ein Bootmenü. Dazu eine CMD im Administrator Modus öffnen und dann kann man mit bcdedit die Einstellungen auflisten und das Bootmenü lesbar beschriften. 

bcdedit /set {current} description "Windows 10 Home"
bcdedit /set {default} description "Windows 10 Pro"

Damit das Bootmenu wirklich angezeigt wird (wenn man von externer Disk startet), muss man noch diesen Eintrag setzen:

bcdedit /set {bootmgr} displaybootmenu yes

Hat man die zweite Windows Version mit dism auf den Stick gepackt kann man auch vom ersten Windows booten und die zweite Version ins Boot Menü eintragen (Laufwerk vorher ermitteln)

BCDboot E:\Windows




Tipps, Probleme, Schnittstellen

Bei Windows 10/11 mit lokalem Konto anmelden: 

• Windows 11 Home: 1x ein Online Konto angeben was es nicht gibt. Danach kann man ein offline Konto einrichten.
• Windows 10 Home: Im Punkt: Mit Microsoft Konto anmelden "den Netzwerkstecker ziehen" dann kann man ein lokales Konto erstellen, danach kann man die Netzwerkverbindung wieder herstellen.
• Windows Pro: 2x ein Online Konto angeben was es nicht gibt und oben den zurück Pfeil drücken. Dann ist die Eingabe eines lokalen Kontos möglich. 

USB-3, USB-3.1, USB-C, SuperSpeed, SuperSpeedPlus, Thunderbolt, Gen1, Gen2 - und dazu eine Unmenge an Kabelvarianten: Ladekabel, USB-2 Kabel mit USB-C Steckern usw. Das macht den Start von externen Laufwerken nicht leicht! 

Probieren und nicht verzweifeln!

Im Zweifelsfall die USB3 Buchse vor der Thunderbolt Buchse nehmen: die Geschwindigkeit muss sich nicht unterscheiden, die Fähigkeit davon zu booten schon. 

Bei meinem LG gram Notebook wird vom Thunderbolt Anschluss nur gebootet wenn Secure Boot im Bios deaktiviert wurde. Gleiche SSD - anstatt am USB-C Thunderbolt am USB-3 Anschluss daneben - bootet auch mit Secure Boot aktiviert.

Ob das Bootmenu beim Start des PCs überhaupt aktiviert werden kann hängt auch von unklaren Faktoren ab. Sicher erreicht man es über diesen Befehl:

shutdown /r /o /t 0

Allerdings ist es wieder vom Bios abhängig, was dann als Bootoption angezeigt wird. USB-HDD anonym, HW Bezeichner der Platte oder des USB Adapters ... 

Tasten um beim Start das Boot Menü zu erhalten

Das ist einfach ein Notizzettel aus meiner Umgebung, auf alle Fälle muss man die Taste nach dem einschalten meist im Sekundentakt drücken.

• ESC - Asus Notbeook VS1, HP Notebook 
• F7 - minisforum NAD 9, mele quieter2q
• F8 - PC mit Asus Board Z170
• F10 - NUC, LG gram Notebook
• F11 - PC mit msi Board B550M mortar 
• F12 - Acer H340 NAS
• Lenovo Notebook - Anstatt mit Einschalter mit Recovery Taste am Rand einschalten
• Sony Viao - F2 im Bios oder F11 direkt von USB booten

ToDo?

Ich habe eine Möglichkeit gefunden, ein SetupComplete.cmd Script einzubauen. Dahinein könnte man die Befehle aus dem Abschnitt Tuning packen.

Man könnte spezielle Bootmanager Einträge mit bcdedit erzeugen die das Bootmenu des PCs um die Boot Option der USB Platte erweitern. Allerdings ist das nicht der eigentliche "flexible" Hintergrund eines Windows ToGo. 

Man könnte auch von einer vhdx Datei booten und diese als mobiles Windows gestalten: Artikel als Einstieg.

Code Block