Posts für Suchanfrage esp8266 werden nach Datum sortiert angezeigt. Nach Relevanz sortieren Alle Posts anzeigen
Posts für Suchanfrage esp8266 werden nach Datum sortiert angezeigt. Nach Relevanz sortieren Alle Posts anzeigen

Donnerstag, 8. Februar 2018

In FHEM externe Programme aufrufen

Es gibt viele Möglichkeiten ein externes Programm aufzurufen. Ich habe Einiges ausprobiert und hier sind meine Erkenntnisse. Es kann sein, dass sich Dinge ändern oder ich etwas nicht richtig verstanden habe. Meine Ausführungen sind mit Sicherheit nicht vollständig!
Dieser Beitrag endet mit konkreten Beispielen, die kann man exakt so übernehmen. Dabei sind die Anführungszeichen in den Codefenstern richtig und wichtig!
Empfehlung: Komplizierte und lange Codezeilen immer in ein Script oder in eine Perl Sub schreiben! Mit Sonderzeichen, doppelten und einfachen Anführungszeichen kommt man schnell in sehr unübersichtliche, beinahe unlösbare Situationen. Immer die mögliche Blockade von FHEM im Hinterkopf haben!

Aufruf

Es gibt drei FHEM Kommandotypen, sie unterscheiden sich in der Verwendung der "Klammer"
  • FHEM Befehl - keine Klammer
  • "Shell Befehl" - doppelte Anführungszeichen (blockiert FHEM nicht)
  • {Perl Befehl} - geschweifte Klammer (kann FHEM blockieren)
Für externe Programmaufrufe eignen sich die beiden letzeren.
Perl kennt in sich wieder drei Funktionsaufrufe für externe (nicht Perl) Programme.
  • system() - liefert in FHEM immer "-1" zurück, Ausgaben landen im Logfile
  • qx() - liefert die Ausgabe zurück, bei Aufruf in der FHEM Oberfläche landet diese im Browserfenster
  • exec() - in FHEM nicht sinnvoll! Beendet FHEM und das aufgerufene Programm wird ausgeführt.

Kurze Fingerübung

Der Code ist für die FHEM Kommandozeile!
"echo test"
Liefert nichts im Browserfenster, schreibt test ins Logfile.
Innerhalb von Perlcode kann man das auch so verwenden:
{fhem("\"echo test\"")}
Perl system() liefert -1 im Browserfenster und schreibt test ins Logfile.
{system("echo test")}
Variante von system() mit anderer Schreibweise: {system("programm","Arg1","Arg2")} und man bekommt das gleiche Ergebnis.
{system("echo","test")}
Perl qx() liefert test im Browserfenster und schreibt nichts ins Logfile.
{qx(echo test)}
Tipp: Diese Version verwende ich gern, um in der FHEM Oberfläche mal schnell etwas im System abzufragen. Man muss dazu nicht immer ins Terminal wechseln.

Achtung: Die Pipeline (> |) der Standardausgabe funktioniert nur bei {system("echo system > test.txt")} und {qx(echo qx > test.txt)}, bei "echo kommando > test.txt" versagt sie aber!

Zwischenspiel

Wie bekomme ich Text in eine Datei? Am Besten mit der Perlfunktion FileWrite
{FileWrite("test.txt","Inhalt")}
Das Ergebnis anschauen:
{qx(cat test.txt)}

Beispiel mit Wertübergabe von FHEM

Dieses mehrzeilige Beispiel ist für die Raw Definition!
Mit dem Code Block erzeugt man:
  • ein Shellprogramm (echo $(($1*$2))) welches beide Übergabewerte multipliziert.
  • ein Dummy mit dem Reading Wert,
  • ein notify welches den Wert und state an das Shell Programm übergibt und die Rückgabe wieder den Wert schreibt.
{FileWrite("ext_Script.sh","echo \$((\$1*\$2))")}

define ext_dummy dummy
attr ext_dummy readingList Wert
attr ext_dummy room extern
attr ext_dummy setList 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9
setreading ext_dummy Wert 1

define ext_notify notify ext_dummy:[0-9] {\
 my $a = ReadingsVal($NAME,"Wert","2");;\
 my $b = qx(bash ext_Script.sh $EVENT $a);;\
 fhem("set $NAME Wert $b")\
}
attr ext_notify room extern
Diese Beispiel ist sicher etwas konstruiert, es zeigt aber verschiedenen Ebenen (FHEM, Perl, Shell) und auch die Übergabe von Werten über Variablen. Dabei gibt es einiges zu beachten:
Sonderzeichen in Textketten werden innerhalb einfacher und doppelter Anführungszeichen je nach Ebene unterschiedlich behandelt! Bei doppelten Anführungszeichen gilt:
  • Text der mit $ oder @ beginnt wird als Perl Variable/Array aufgelöst/ersetzt. Man kann/muss die Auflösung mit dem vorangestellten \ verhindern/schützen: "\$a , name\@domain.de". 
  • Ist das Anführungszeichen selbst nur Text: \".
  • Den \ muss man selbst schützen: \\.
  • Mit \ werden auch Steuerzeichen eingeleitet. z.B. \n ist ein Zeilenumbruch.
Immer dran denken: Den Befehlstrenner ; müssen wir in der FHEM Eingabezeile auch verdoppeln/schützen!

Beispiele zur Verwendung von Variablen

Zwei Perlzeilen und zwei Ebenen. Die Ausgabe ist gleich, die Variablen unterschiedlich.
  1. $a ist eine Perl Variable und der Inhalt wird von Perl zur Shell übergeben.
  2. $a ist eine Shell Variable und wird erst in der Shell erzeugt. Es wird nichts übergeben.
{my $a = "test";;qx "echo $a"}
{qx 'a=test;;echo $a'}
Der Syntax von qx ist sehr variabel, alle Zeilen bewirken das Gleiche: den letzten Fehlercode der Shell ausgeben
{qx "echo \$?"}
{qx 'echo $?'}
{qx /echo \$?/}
{qx (echo \$?)}
{`echo \$?`}
Mit einer Ausnahme könnte auch eine Perl Variablen übergeben werden (anstatt \$? $a).
Achtung: Die Verwendung von qx("") führt zu einer Fehlermeldung, da ist offenbar ein String Terminator zu viel.

Damit es nicht zu leicht wird, kann man die String Terminatoren natürlich auch schachteln. Für die Auflösung von Perl Variablen ist dabei die äußere Klammer bestimmend!
Das erste Beispiel gibt Hallo Welt aus, das zweite nur Hallo. Die Variable $a wird im zweiten Fall nicht aufgelöst, sondern als Shell Variable interpretiert.
{my $a = "Welt";;qx "echo 'Hallo $a'"}
{my $a = "Welt";;qx 'a=FHEM;;echo "Hallo $a"'}
Ausnahmen? Verwirrung?
Im folgenden Beispiel muss der Name der Variable im Shellscript auch geschützt werden.
Im Zweifelsfall hilft nur probieren!
{system('echo "wget --quiet - \"http://192.168.178.65/esp8266?max=Aussentemperatur+\$1+C\"" > ext_Script2.sh')}

Empfehlung: Befehle kapseln

Die Verwendung von Trennzeichen im String und die bisher genannten Interpretationen von Variablen Namen in den Umgebungen führt mich zu den unbedingten Empfehlung Befehle zu kapseln! Entweder in Stringvariablen in Perl oder in Scriptdateien für andere Sprachen. Es spart jede Menge Zeit und Nerven!

Verkettung / concatenation

Perl kennt noch die String Verkettung mit Punkten.
Im ersten Fall ist die Ausgabe identisch zur Version oben, im zweiten Fall wird der Inhalt der Variablen noch in Anführungszeichen ausgegeben:
{my $a = "test";;qx "echo ".$a}
{my $a = "test";;qx "echo ".'"'.$a.'"'}
Welche Methode man verwendet ist häufig Geschmacksache, manchmal aber auch vom Inhalt der Strings und dem gewünschten Ergebnis abhängig und damit das Mittel der Wahl.

Achtung blockierend

Die Ausführung von externen Programmen mit Perl Aufrufen wird FHEM für die Laufzeit dieses Programmes unterbrechen/anhalten. Das kann unvorhersehbare Folgen haben.
Der kurzer Perl Test erzeugt für 5 sec "Warten" und dann eine Ausschrift.
{sleep 5;; return "Das war eine Pause"}
{qx "echo Das war;;sleep 5;;echo eine Pause"}
Der zweite Test führt auf Shell Ebene ein sleep aus, beide echo Befehle werden aber erst am Ende über qx an den Browser zurück gegeben.
Für einen weiteren Test erzeugen wir uns wieder ein Shell Script.
{FileWrite("ext_Pause.sh","sleep \$1\necho \$1 sec Pause")}
Dies erwartet eine Zahl und macht dann eine entsprechende Pause. Mit einem qx() Aufruf können wir das Script testen.
{qx "echo Das war;;bash ext_Pause.sh 4"}
Nach meinen Informationen, lässt sich das Verhalten mit qx() nicht ändern. Die Befehle werden immer seriell ausgeführt, Perl wartet auf die Rückgabe!
Der system() Aufruf hat andere Möglichkeiten. Bei ihm kann man mit dem & Zeichen am Ende (für die Shell typisch) die Ausführung im Hintergrund starten. Die Ausgabe im Script landet damit nach der Pause im Logfile von FHEM.
{system ("bash ext_Pause.sh 5 &")}

Aufräumen

Um die hier beim Testen erzeugten Geräte und Dateien wieder zu entfernen, kann man die beiden Zeilen einzeln in der Kommandozeile oder zusammen in der Raw Definition ausführen.
delete ext_.*
{system ("rm ext_*.sh >/dev/null")}

Ganz zum Schluss

Mal noch als "Merker" der Tipp aus dem Forum. Den baue ich bei Gelegenheit mal noch aus.
Code Block

Sonntag, 17. September 2017

Wassermelder mit ESP8266


Die grundlegende Sensormechanik ist dem Homematic Wassermelder entlehnt. In ein Industrie Aufputz Gehäuse IP65 mit den Abmessungen 100x67x50 werden im Boden 5 Spikes eingebaut, ein Spike wird gekürzt um die Möglichkeit eines Wasserstandes zu haben.
Damit ergibt sich eine Bodenfreiheit von ca. 13 mm.
Zwei der Spikes bilden den primären Sensor, läuft Wasser auf dem Boden schließt er den Kontakt zwischen beiden Spikes.


Für die Schaltung braucht man im Wesentlichen neben etwas Draht noch einen ESP12F, 2 x 1 MOhm, 100µF Kondensator und eine Batteriehalterung für zwei AA Batterien.
Ein kleines Stück Universalplatine ein 6 poliger und ein 2 poliger Pfostenstecker sorgen für etwas Komfort beim Aufbau.
Das Schaltungsprinzip geht auf diesen Artikel zurück.

Ich habe aber als Software lediglich ESPEasy aufgespielt.

Funktion

Der Eingang RESET und GPIO16 (D0) wird über einen Jumper verbunden. damit kann man das Modul in den Sleep Modus versetzen und es kann zyklisch oder über den EN Eingang aufwachen.
Der Eingang EN (CH_PD) ist normalerweise über einen Widerstand 1 MOhm nach Masse gezogen, das Modul befindet sich im Sleep Modus und verbraucht nur ca. 16 µA.
Wird der Eingang durch Wasser mit dem Pluspol verbunden (normaler Betrieb) startet das Modul und liefert aktuelle Werte an das ESPEasy Modul von FHEM. Diesen Event kann man in FHEM auswerten.
Der Eingang GPIO14 (D5) wird ebenfalls mit einem Widerstand 1 MOhm nach Masse gezogen und ist mit dem abgesägtem Spike verbunden. Mit ihm könnte "Wasserstand  von ca. 5 mm ermittelt werden.

Betriebsarten

Konfiguration

Das Kabel zu den drei Fühlerspitzen wird entfernt.
Der Jumper wird von den Anschlüssen RST und D0 von J2 entfernt und so auf J6 gesteckt, dass EN und VCC gebrückt werden. Damit startet das Modul im normalen Modus.
Vorsicht, jetzt zieht das Modul dauerhaft ca. 80 mA. Wird es jetzt schon mit Batterie versorgt ist diese nach ca 15 Stunden (oder eher) leer.

Bei einem neuen Modul wird jetzt das Netzwerk konfiguriert.
Grundlegend ist die Konfiguration hier beschrieben

Nach dem Neustart unter dem Reiter Config:

  • ein sinnvoller Unit Name vergeben.
  • FHEM Server eintragen
  • Im Reiter Devices
    • Gerät definieren, System RSSI
    • Gerät definieren, Switch, GPIO14, kein Pullup


Nach dem die Geräte in FHEM automatisch angelegt wurden kann man den ESP in den Sleep Mode schicken: Unter Reiter Config Häkchen setzen. Mit der Zeitspanne in µsec kann man erreichen, dass sich der Melder immer wieder schlafen legt und in diesem Abstand eine erneute Meldung absetzt.

Normaler Betrieb

Jetzt zieht man den Jumper von J6 und steckt ihn auf J2 D0-RST
Das Gerät darf jetzt nicht mehr erreichbar sein.
Die Fühlerspitzen werden mit + EN D5 verbunden.

Reset Konfiguration

Ist das ESP Modul nicht mehr erreichbar oder soll neu konfiguriert werden, kann ESP-Easy zurückgesetzt werden. 
  • Das Kabel zu den Fühlerspitzen wird entfernt.
  • Ein zweiter Jumper wird so gesteckt, das an J6 TX und RX verbunden sind.
  • Der Jumper auf J6 wird so gesteckt, dass EN und VCC gebrückt werden.
Betriebsspannung einschalten und warten bis Wlan ESP_0 zu sehen ist. Dies dauert eine Weile!

Test 

Einfach die beiden Spikes mit feuchtem Finger verbinden, die blaue LED am ESP muss kurz aufleuchten und in FHEM muss ein Event erzeugt werden.

Konfiguration in FHEM

Hier noch eine Beispieldefinition
define ESPEasy_Wassermelder_WM1 ESPEasy 192.168.100.137 80 espBridge Wassermelder_WM1
attr ESPEasy_Wassermelder_WM1 IODev espBridge
attr ESPEasy_Wassermelder_WM1 Interval 300
attr ESPEasy_Wassermelder_WM1 event-on-change-reading .*
attr ESPEasy_Wassermelder_WM1 eventMap /gpio 14 on:on/gpio 14 off:off/
attr ESPEasy_Wassermelder_WM1 group ESPEasy Device
attr ESPEasy_Wassermelder_WM1 presenceCheck 1
attr ESPEasy_Wassermelder_WM1 readingSwitchText 1
attr ESPEasy_Wassermelder_WM1 room ESPEasy
attr ESPEasy_Wassermelder_WM1 setState 3

define Wassermelder_DOIF DOIF ([ESPEasy_Wassermelder_WM1:presence] eq "present") (set Wassermelder_dummy on)\
DOELSE (set Wassermelder_dummy off)
attr Wassermelder_DOIF do always
attr Wassermelder_DOIF icon helper_doif
attr Wassermelder_DOIF room Boden

Montag, 2. Januar 2017

ESP8266 in FHEM

Der ESP8266 Baustein kann ziemlich einfach an FHEM angebunden werden. Das FHEM Modul wird zur Zeit in einem Entwicklerthread vorgestellt.

Vorbereitung

Das Modul braucht das debian Paket libjson-perl.

sudo apt-get update && sudo apt-get install libjson-perl

Seit März 2017 ist ESPEasy offiziell in FHEM enthalten, der folgende Befehl ist nicht mehr nötig.
 Es handelt sich um ein "Entwicklungsmodul" ist also nicht normaler Bestandteil der FHEM Installation. Es lässt sich aber einfach in unsere Installation einbinden, anstatt es nur einmal als Datei herunterzuladen und umständlich in den FHEM Ordner zu kopieren:
update add https://raw.githubusercontent.com/ddtlabs/ESPEasy/master/controls_ESPEasy.txt
update all https://raw.githubusercontent.com/ddtlabs/ESPEasy/master/controls_ESPEasy.txt
shutdown restart

In FHEM wird quasi ein kleiner Web Agent/Empfänger - die Bridge - auf Port 8383 bereitgestellt. Das Port ist natürlich "frei" wählbar.

define espBridge ESPEasy bridge 8383

Damit ist die das Modul empfangsbereit, alles weitere passiert weitestgehend automatisch. Die Bridge erzeugt die eigentlichen Geräte entsprechend der Konfiguration im ESP automatisch. Man braucht nur ein Bridge für mehrere ESP Module.
Das Modul enthält die Dokumentation, sie ist in der lokalen commandref zu finden. Das Modul wird durch diese Installation beim normalen update aktualisiert.

Installation ESP8266

Zunächst muss man auf dem Modul ESPEasy installieren/flashen. Die aktuelle Firmware findet man bei www.letscontrolit.com über diesen Link. Unbedingt den aktuelle release candidate nehmen, derzeit R147_RC8!

Update 07.03.2018
Mittlerweile gibt es eine ESP-Easy Version 2.0.0 und 3
In der Zip Datei ist jetzt das Tool FlashESP8266.exe, dort kann man COM Port und bin Datei (im gleichen Pfad) einfach per Drop Down auswählen. Das Konfigurationsnetzwerk meldet sich jetzt ESP_Easy_0. Die Weboberfläche ist leicht verändert.

Die zip Datei enthält ein paar Dateien und das Flash Programm.
Nach dem Anschluss des Moduls an den USB Anschluss müssen wir im Gerätemanager den COM Port herausfinden (Anschlüsse (COM & LPT) Bei mir COM5.
Es darf ab jetzt kein "serieller Monitor" auf die COM Schnittstelle zugreifen!
Jetzt wird die Datei flash.cmd gestartet, diese fragt zunächst die Parameter ab:

Comport -> nur die Zahl eingeben -> 5
Size - je nach Modul in kByte eingeben -> ESP12F -> 4096
Buildnummer -> R147_RC8 -> 147

Achtung: gern wird die Flashsize auch in kbit angegeben. Ein ESP01 hat 4096 kbit= 512 kByte. Ein ESP12F hat 4096 kByte=4 MByte.

Das Programm erwartet die Datei ESPEasy_R147_4096.bin im gleichen Pfad und startet mit dem esptool.exe den Flashvorgang. Hektisches Blinkern der blauen LED auf dem Modul zeigt die Datenübertragung an. Beim ersten Flashen mit ESPEasy wird nach dem Neustart zunächst der gesamte Flashspeicher gelöscht, dieser Vorgang dauert etwas. Also nicht unruhig werden wenn das Wlan ESP_0 nicht gleich sichtbar wird.
Dieser Flashvorgang löscht nicht jedesmal den kompletten Speicher, das Modul kann auf eine neue Version geflashed werden und die Konfiguration bleibt erhalten! (Der NodeMCU Flasher formatiert den Flashspeicher nach dem Neustart immer komplett.)

Einrichtung des ESP8266

Man sollte nach dem Flashen etwa eine Minute warten und dann den Reset Knopf am Modul drücken. Während dieser taucht ein offenes Wlan ESP_0xxxxx auf. Damit kann man m.M. nichts anfangen.
Es dauert ein paar Sekunden bis sich das Modul nach dem Start  mit einem eigenen verschlüsselten WLAN ESP_0 meldet. Hier findet man die Beschreibung.
Man verbindet sich am einfachsten mit dem Smartphone zu diesem WLAN, das WPA Kennwort ist configesp.
Normalerweise wird man nach der Verbindung sofort auf die Konfigseite des Moduls geleitet.

Dort trägt man seine WLAN Konfiguration in die Weboberfläche ein.

Falls es nicht automatisch passiert löst man die WLAN Verbindung mit dem Smartphone.
Es kann sein, dass das Wlan ESP_0 nach kurzer Unterbrechung wieder verbunden erscheint und man aufgefordert wird sich wieder anzumelden. Diese Anmeldung erfolgt nur für eine Sekunde und das Wlan ESP_0 verschwindet. Ich habe im seriellen Monitor beobachtet, dass man dies auch tun sollte. Erst dann wird er Flash geschrieben und der Baustein neu gestartet. Dies dauert wenige Sekunden.








Nach einem Neustart kann man sich nach kurzer Zeit zu http://newdevice verbinden.
Auf der config Seite konfiguriert man mindestens folgende Felder.

Name: <Eindeutiger Name> damit es im eigenen Netzwerk auffindbar ist.
Protocol: FHEM HTTP
Locate Controller: Auswahl entweder Name oder IP Adresse
Controller IP: <IPAdresse des FHEM Servers>
Controller Port:8383 (Das Gleiche wie beim define der Bridge)

Mit submit speichern!

Die blauen Fragezeichen verlinken ins Wiki, meist mit nützlichen Informationen.

Wenn man jetzt auf der Devices Seite ein Gerät konfiguriert sieht man das Ergebnis nach kurzer Zeit in FHEM.
Als Beispiel kann man dort System Info auswählen. Egal was man dort in der weiteren Klappleiste auswählt man sollte zumindest die Felder Name IDX und Value Name ausfüllen um sinnvolle Einträge zu bekommen.


Hier als Beispiel die RSSI Werte des WiFi Moduls:


Und so sieht es dann nach kurzer Zeit in FHEM aus ->







Tipps

Um die flash.cmd Datei gleich im richtigen Pfad zu öffnen, geht man in Windows auf den Ordner in dem die Datei liegt und drückt die Umschalttaste und gleichzeitig mit der rechten Maustaste das Context Menü - hier kann man den Punkt Eingabeaufforderung hier öffnen auswählen. Bei Windows 10 ab Version 1703 wird hier die Powershell angeboten. In dieser läuft die flash.cmd nicht -> einfach cmd & enter eintippen um die alte commandshell zu starten! Für häufigere Flashvorgänge sollte man sich eine angepasste Batchdatei erstellen.

Auf der Seite Tools kann man den Befehl reset absetzen, der löscht alle Einstellungen und versetzt das Modul wieder in den AP Modus - ohne das man neu flashen muss. Danach bootet das Modul von selbst wieder. Der Löschvorgang dauert etwa 1:40 min. Also nicht unruhig werden, wenn man darauf wartet, dass ESP_0 wieder erscheint.
Das funktioniert auch im Browser: http://<ESP Name>/tools?cmd=reset. Achtung wenn man diesen Befehl abgesetzt hat, bleibt das Fenster so stehen, wechselt man wieder in dieses Fenster oder drückt Refresh wird der Befehl sofort erneut gesendet.
Man kann "Factory Reset" auch per Hardware machen: Einfach RX und TX verbinden und neu starten. Den Trick habe ich hier  als Ausweg aus dem Deep Sleep gefunden.

Auf der Seite tools kann man auch die gesamte Konfiguration speichern und wiederherstellen. Der Dateiname endet zwar per default auf txt, es ist aber keine Textdatei. Man kann damit also nur die komplette Konfiguration übertragen, inklusive Gerätenamen usw. und leider nicht zwischendurch editieren.

Stromversorgung

Der verbreitete FTDI Chip darf laut Datenblatt 50 mA liefern, das ESP Modul kann bis zu 300 mA Spitzenstrom ziehen und verbraucht schon im normalen Modus ca. 50-70 mA. Die handelsüblichen FTDI Adapter ohne separaten Spannungsregler sind damit ohne externe 3,3 Volt Versorgung ungeeignet. Alle Developerboards haben separate Spannungsregler!

Fehlerquellen

Die Stromversorgung des ESP Bausteines ist nicht unkritisch. Häufig sieht alles gut aus, der Flashvorgang läuft durch aber anschließend funktioniert nicht alles -> Der Flashinhalt ist korrupt!
Ein billiger FTDI Adapter z.B. liefert nicht genügend Strom um den ESP zu betreiben. Ein zu langes mehrfach gestecktes USB Kabel kann sich als Fehlerquelle entpuppen.

Wenn sich der Baustein eigenartig verhält, ESP_0 nicht erscheint sondern ein anderes Wlan ESP_xxxx oder der Baustein nach korrektem Eintrag der SSID und Passwort und der Anmeldung im Wlan nicht als http://newdevice erreichbar ist -> unbedingt Stromversorgung des Bausteins prüfen!

Mittwoch, 14. Dezember 2016

ESP8266 12F

Ein 32 bit Prozessor, 4MByte Speicher, digitale GPIO und ein ADC Eingang und WLAN - das alles auf 2 cm². Dazu einfachste Programmierung - fast zu einfach!?

Das eigentliche kleine Modul ist natürlich erstmal schwer zu handhaben. Man braucht 3,3 Volt Betriebsspannung, USB Serial Wandler.
Aber es gibt ja fertige Boards, ich habe verschiedene ausprobiert. Die kann man einfach mit micro USB Kabel anschließen und es kann sofort losgehen. Aber wie? Je nach dem welches Modul man kauft hat man eine bestimmte Firmware vorinstalliert. Welche genau ist nicht immer vorhersehbar, vielleicht auch nicht wichtig.
Die Basisversion auf dem Modul kann mit einigen AT Befehlen gesteuert werden.

Ich würde das Wemos D1 mini bevorzugen und mit ESP Easy oder NodeMcu LUA arbeiten. Aber da muss ich mich noch ein wenig einarbeiten. ESP Easy ist aber wirklich ganz easy und vor allem auch schnell an FHEM angebunden.
Wahrscheinlich kann man mit ESPEasy ganz leicht ein paar Sensoren und unterstützte Geräte anbinden aber mit LUA die Dinge tun die darüber hinausgehen.

Verschiedene Module

Ich habe folgende Module ausprobiert:
ESP12E DEVKIT V2 von doit.am obwohl dort ESP12E dran steht ist ein ESP12F Modul drauf. Vorinstalliert ist eine LUA Firmware. Leider ist mein Modul eventuell kaputt. Es lässt alles mit sich machen, aber bei ESP Easy überlebt es den Power Reset nicht.
Wemos D1 mini von wemos.cc auch dies kommt mit NodeMcu Lua Firmware vorinstalliert. Außerdem liegen dem Modul zwar alle Stift- und Steckerlisten bei, sie sind aber nicht verlötet. Das Modul erscheint mir die zweckmäßigste Version zu sein!
LoLin NoneMcu V3 von wemos.cc wobei man auf der Seite nicht zu diesem Modul findet. Vorinstalliert ist eine AT Firmware. Es ist mechanisch gesehen das größte Modul meiner Serie - und damit fast unbrauchbar: Auf dem typischen Breadboards mit 2 x 5 Pins in Reihe belegt es die komplette Breite und begräbt die freien Kontakte unter sich. Damit kann man nichts mehr anschließen, man braucht eine großes/breites Breadboard.
Witty Board für die "witzige Wolke". Dieses Board ist zweiteilig gestapelt, auf dem Hauptmodul ist nur der ESP12F und der Stromanschluss angebracht. Als kleines Spielzeug ist in den Ecken eine RGB LED und ein Photowiderstand verbaut. Damit ist der ADC Anschluss schon belegt und 3 GPIO Pins. Auf der zweiten Platine ist USB Adapter untergebracht. Mann kann also die Hauptplatine nach dem Flashen/Programmieren trennen und mit 5 Volt Spannungsversorgung betreiben.
Das Modul hat eine Gizwits APP Firmware installiert, die ist aus meiner Sicht zu nichts zu gebrauchen.

Alle Module haben einen Reset Knopf um das Modul neu zu starten.
Nur das Wemos D1 mini hat keinen Flashtaster, den man aber eigentlich sowieso nie braucht.
Der ADC Eingang ist teilweise mit einem Spannungsteiler 3:1 beschaltet.

Die Module haben alle einen Spannungsregler AS1117 an Board. Soweit ich das verstanden habe, wird auch der USB-Seriell Chip CH340 mit 3,3 Volt gespeist. Damit sind alle Module eventuell sehr tolerant an VIN bzw VCC und es müssen nicht exakt 5 Volt anliegen wenn man nicht über die USB Schnittstelle speist. Zumindest bei den beiden großen Boards habe ich auch Angaben gefunden 4,5 - 10 Volt, theoretisch kann der AS1117 bis zu 15 Volt.
Das ESP12F Modul an sich ist nicht tolerant -> nur 3,3 Volt anschließen!

Firmwareversionen

AT Firmware

Geholfen hat mir diese Seite
Dazu braucht man das Flash Download Tool von ESPRESSIF und die aktuelle AT Firmware in Form des NONOS SDK von dieser Seite. Die latest Version auswählen un dann findet man das Download ganz unten auf der Seite unter Attachments.
Hat man das SDK entpackt wechsel man in den Pfad .\bin\at\ dort befindet sich eine Readme welche Datei auf welche Speicheradresse zu flashen ist. Für einen ESP-12F wählt man 4(5) Dateien aus:

eagle.flash.bin           -> 0x00000
eagle.irom0text.bin       -> 0x10000
blank.bin                 -> 0x7e000
blank.bin                 -> 0x3fe000
esp_init_data_default.bin -> 0x3fc000

Defaultwerte lassen, aber FLASH-SIZE auf 32 Mbit stellen. COM Port richtig einstellen!
Mit wenigen Befehlen ins Netzwerk:

AT
AT+GMR
AT+CWMODE=1
AT+CWJAP="SSID","Password"
AT+CIFSR

Diese Einstellung wird sofort auch gespeichert und überlebt ein Power Reset.


NodeMCU Firmware

Die Firmware NodeMCU bringt eine LUA - Scriptsprache basierte Umgebung.
Die Firmware und alle Tools kann man von dieser Seite beziehen. Man muss sich die Firmware aber aktuell immer "bauen" lassen. Der Einstieg für diesen unkomplizierten und vollautomatischen Prozess findet sich hier.
Für den Umgang und das Handling der Programme gibt es eine Java basierte Software namens ESPlorer. Den Umgang mit diesem Tool fand ich irgendwie sehr fremd.
Dieser Artikel hat mir dabei geholfen. Der NodeMCU Flasher ist relativ einfach zu bedienen und kann wie alle anderen Flasher natürlich auch andere bin Dateien flashen.
Die NodeMCU Firmware formatiert beim ersten Start den FLASH Speicher, so das alle alten Reste entfernt werden.
Mit wenigen Befehlen ins Netzwerk:

wifi.setmode(wifi.STATION)
wifi.sta.config("SSID","Password")
ip = wifi.sta.getip()
print (ip)

Diese Einstellung wird nicht gespeichert, dazu müsste man einen Datei init.lua anlegen. Dies ist ein Init Script welches beim Neustart abgearbeitet wird. Hier finden sich viele Beispiele im Netz.

ESP Easy

Von Let's Control It gibt es die wohl am einfachsten zu bedienende Firmware. In dem verlinkten Wiki Artikel findet man alles, inklusive der Firmware. Die Firmware ZIP Datei enthält auch einen Flashtool, die Datei flash.cmd wird einfach gestartet und fragt drei Parameter ab: COM Port, Speichergröße in MByte und zu flashende Version.
ESP Easy startet eine Webserver, man konfiguriert die Verbindung zum eigene Wlan und nach einem Neustart kann man beginnen.
Achtung:  Bei diesem Flashvorgang werden die Einstellungen für das WLAN nicht überschrieben! Fehlerhafte Konfigurationen kann man damit nicht löschen!
Die Entwicklung dieser Software und auch der Webseite schreiten offenbar sehr dynamisch voran. Falls die Links nicht funktionieren: http://www.letscontrolit.com/ und dann zu ESP Easy scrollen und dort Wiki klicken. Download oder Software Links sucht  man auf der Homepage vergebens.
Mit wenigen Schritten ins Netzwerk:
WLAN mit der SSID ESP_0 suchen (manchmal auch ESP_0xxx)
Browser öffnen falls dies nicht automatisch geschieht, man landet sofort auf auf einer Webkonfigurationsmaske. SSID und Passwort eintragen.
Nach dem Neustart des Moduls kann man sich auf die IP Adresse oder auf http://newdevice verbinden.
Will man das Ganze in den Ursprungszustand versetzen (Reset) dann muss man sich mit einem seriellen Monitor verbinden und "blind" Reset (reset) eintippen. Man darf bei putty ctrl+m ctrl+j (CR LF) nicht vergessen.
Man hat leider kein lokales echo.
Es kann einen Moment dauern, bis der Vorgang mit FLASH:  Erase Sector: ... quittiert wird.
Nach dem Abschluss des Löschens erfolgt ein normaler Boot im AP Modus.

GizWits Firmware

Das sogenannte Witty Modul bringt eine eigene Firmware mit. Hier habe ich ein paar Infos dazu gefunden. diese Firmware ist dafür gedacht sich mit einer App zu verbinden und dann über eine Cloud etwas zu konfigurieren/programmieren. Aus meiner Sicht "witzlos". Das Modul ist offenbar für den chinesischen IoT Markt gedacht. man sieht ein paar Konsolen Ausgaben bei 115200 bps aber bedienen lässt sich nichts. Das Modul spielt selbständig etwas mit seiner RGB LED.

Tipps und Tricks

Firmware flashen

Der Speicher des ESP8266 ist in bestimmte Bereiche aufgeteilt und die Firmware ist auch OTA flashbar. Damit wird beim flashen nicht automatisch alles überschrieben. Also nicht wundern wenn die WIFI Konfiguration noch im Flash steht, obwohl man per USB geflashed hat und gehofft hat damit alles zu überschreiben.

Speichergröße

Zu allen Angaben zu Speichergrößen muss man beachten, dass manchmal von Mbit und manchmal von MByte gesprochen wird. Die kleinsten ESP hatten 4 Mbit= 512kByte Speicher. Der ESP8266 12F hat 32 Mbit=4MByte Speicher. Also nicht fälschlicherweise die Anleitung für 4 Mbit lesen obwohl man 4 MByte hat.

Wiederbelebung

Wen man sich mal "verflashed" hat - hilft die Baudrate der Schnittstelle auf 74880 bps (ich habe auch Angaben zu 76800 bps gefunden) zu stellen.
Dies ist die Baudrate vom "first bootloader".
Offenbar gibt es Situationen wo sich das Programm zum flashen nicht mehr auf eine Baudrate mit dem ESP Baustein einigen kann.
Der Nodemcu Flasher kann das im Dialog (Advanced).

Serielles Terminal

Womit kann man jetzt ganz einfach mal über die COMx Schnittstelle mit dem ESP kommunizieren?
Nicht besonders komfortabel geht es auch über putty. Ich habe das Programm ja ständig beim Wickel als ssh Konsole für meine Himbeeren.
Also bei der Verbindung die serielle Schnittstelle auswählen. Dabei neben der Geschwindigkeit vor allem darauf achten: Flow control auf none zu stellen.
Will am AT Befehle eingeben müssen die mit ctrl+m (CR) und ctrl+j (LF) abgeschlossen werden. Enter würde ctrl+m bringen, ctrl+j müssen man manuell nachlegen.
Das zu automatisieren ist für die Eingabe leider nicht vorgesehen, nur bei der Ausgabe ist das konfigurierbar (Terminal Einstellung).
Als Standardgeschwindigkeit haben alle meine Boards mit 115200 bps gearbeitet.

Treiber

Alle Boards sind mit dem CH340xx Chip ausgestattet. Beim ersten Anstecken an den Windows Rechner wird zwar ein USB2 serial Chip erkannt aber kein Treiber gefunden. Einfach auf dieses Gerät klicken, Treiber aktualisieren ausführen und den vorher lokal entpackten Pfad verweisen.
Die Seite ist in chinesisch, aber den download Button kann man erkennen: http://www.wch.cn/download/CH341SER_ZIP.html