Mittwoch, 21. Januar 2015

Schaltaktor für Kleinspannnung

Ich habe eine LED Beleuchtung versuchsweise von einer Schaltsteckdose HM-LC-SW1-PL auf einen Niederspannnungsschaltaktor HM-LC-SW1-BA-PCB umgestellt. Die Ergebnisse möchte ich gerne vorstellen.


Der Schaltaktor braucht eine Versorgungsspannung zwischen 5-15 Volt und kann Verbraucher bis 20 Volt und 3 Ampere schalten. Die Masse zwischen Versorgung und Verbraucher ist verbunden. Für 12 Volt LED Stripes kann man idealerweise Versorgung des Moduls mit dem Verbraucher koppeln.


Ein kurzer Test mit einer kleinen LED Leselampe brachte interessante Ergebnisse:


Eingangsspannung Leselampe
9,62 V
Spannungsabfall über Mosfetschalter
25 mV
Leistungsaufnahme 12 Volt Netzteil bei Last
6,36 Watt
Leistungsaufnahme 12 Volt Netzteil bei Leerlauf
0,15 Watt
Leistungsaufnahme SchaltSteckdose bei “aus”
0,57 Watt
Leistungsaufnahme SchaltSteckdose bei “ein” ohne Last
0,57 Watt


Die Schaltung der LED Beleuchtung ändert sich grundlegend, bisher wurde das 12 Volt Netzteil primär geschaltet, für die Standby Leistung war die Steckdose verantwortlich. Jetzt ist das 12 Volt Netzteil immer angesteckt und ist für die Standby Leistung verantwortlich, der LED Streifen wird ja sekundär auf der Niederspannungsseite geschaltet.


Sehr interessant: Die Standbyleistung der Steckdose ist 3 mal höher als der Standby Verbrauch des LED Netzteils. Wer also meint die LED Lampe hat keinen richtigen Ausschalter, man müsse hier was ändern - sollte da noch mal drüber nachdenken.


Der Test überzeugt auf der ganzen Linie, also wird sofort richtig umgebaut und ein zweiter Schalter bestellt :-)
Die Taste auf der Platine dient zum Anlernen und als Toggle. Die LED ist einfarbig und leuchtet nur beim Anlernen, im Normalbetrieb wird Strom gespart. Spielt zwar hier keine Rolle, aber es ist ja ein Batterie Aktor.


Anlernen an der FHEM
Den HM-LC-SW1-BA-PCB mit dem Netzteil verbinden.


set HMLAN1 hmPairForSec


Taster am HM-LC-SW1-BA-PCB > 4 sec drücken bis die rote LED blinkt.
Das Anlernen klappt sofort, nach wenigen Sekunden ist die Definition in FHEM komplett


Die bisherige Steckdose umbenennen


rename LichtKuR SD4


Dem neuen Schaltaktor den gewohnten Namen geben


rename <HM-LC-SW1-BA-PCB> LichtKuR


Damit funktionieren alle Routinen in FHEM wieder wie gewohnt.


Jetzt noch die Fernbedienung neu peeren damit es auch mal ohne FHEM klappt.
Den neuen Aktor bekannt machen, toggle Funktion der Taste 8 auf der FB12 festlegen.


set FB12_Btn_08 peerChan 0 LichtKuR single set


Nach dem kurzen Drücken der Anlerntaste der Fernbedienung schaltet die Taste den neuen Aktor und die bisherige Steckdose. Am Aktor muss nichts gedrückt werden. Jetzt noch den bisherigen Aktor rausnehmen, die Steckdose wird ja in Zukunft anderweitig eingesetzt.


set FB12_Btn_08 peerChan 0 SD4 single unset


Wieder Anlerntaste auf der Fernbedienung drücken und fertig. Die Steckdose muss lediglich am Strom sein! Es braucht keine Taste gedrückt werden. Hätte man auch in einem Vorgang machen können.


  • Der Schaltaktor(~17-23€) ist preiswerter als eine Steckdose (~40€)
  • Energieeinsparung Standby 30 % (0,35 Watt, 19 h /Tag --> 2,4 kWh / ca. 50 cent pro Jahr )
  • Kein Schaltgeräusch, bei der Steckdose klickt ein Relais, der Mosfet macht es lautlos.


Ich finde der HM-LC-SW1-BA-PCB bestens geeignet für LED Beleuchtung.

Ich habe mittlerweile den zweiten Aktor eingebaut, und habe dazu noch ein paar Ergänzungen:

set HMLAN1 hmPairSerial xxxxx

geht bei diesem Aktor irgendwie nicht, keine Ahnung warum. Also darf man den nicht "unerreichbar" einbauen.
Ich habe also jetzt zwei Schaltsteckdosen "recycled", da liegt die eigentliche Einsparung. Meine Bemerkung oben zur Energieeinsparung sind mehr als Scherz zu sehen. Das lautlose Schalten ist durchaus angenehm, obwohl das klacken der Steckdosen nie gestört hat. Insgesamt sind weniger Bauteile verbaut und es hängt weniger am 230 Volt Netz. Es gibt keinen mechanisch bewegten Schalter (Relais) mehr. Damit ist Zuverlässigkeit wahrscheinlich etwas besser.

Ich wollte noch darauf hinweisen, dass das Netzteil kurzschlussfest sein sollte, sonst müsste man das ganze noch absichern.

Hier noch ein paar Bilder zum Gehäuse:

Da alles oben auf dem Schrank liegt, habe ich eine einfache 74 mm Aufputz Verteilerdose genommen.

Wer es schöner braucht, kann einen Lampen Baldachin nehmen, z.B. dieser hier,
30 x 70 mm. Er kann auch flacher sein, dann entfernt man die Antennenstützen und legt die Drahtantenne mit möglichst viel Abstand zur Platine an den Gehäuserand.

9 Kommentare:

  1. Hi, ich bin auf den Post gestossen und finde die Idee richtig toll und könnte mir das für mich auch vorstellen. Eine Frage habe ich jedoch zur Verdrahtung. In der Zeichnung ist zu sehen, das du Plus an dem Aktor und den LED`s angeschlossen hast. Masse der LEDs jedoch nur an den Masse Anschluß vom Ausgang, schaltet der auch, dann würde sich mir das Schaltbild erklären ? Im Text steht nämlich das Masse verbunden sind, und smit würden die LEDs dauerhaft leuchten. Kruze Info würde mich freuen.
    VG & Danke
    Sascha

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    1. Hallo Sascha,
      ja ich habe die blaue Farbe für den Minuspol(LED) gewählt. An der LED ist das dann nicht der Masse Anschluss sondern der geschaltete. Die Minuspole(Masse) der Klemmen (nicht mein blauer Draht) auf der Platine sind auf der Platine verbunden (das meine ich mit Massen sind verbunden) Ein Blick auf das Schaltbild des Aktors erklärt das Ganze. Leider werden die beiden Kontaktklemmen von manchen falsch interpretiert. Da wird dann die LED an + und - angeschlossen und dazu dann noch die Versorgungsspannung (rumms)
      Die beiden Klemmen des Ausgangs werden im Schaltvorgang zusammengeschaltet, + wird nach - gezogen. Es ist eben kein potentialfreier Schalter.
      Gruß Otto

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    2. Hallo Otto,
      vielen Dank für die Antwort. Ich hab das eben auch nochmal auf einer anderen Seite nachgelesen und jetzt auch mit deiner Erklärung nachvollziehen können.
      Das werde ich auch so an verschiedenen Stellen im Haus machen, danke das du deine Idee geteilt hast :)

      VG
      Sascha

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  2. Hi, interessanter Artikel. Sind denn die 3A vollkommen ausreichend für einen klassischen 5 Meter LED Stripe? Der dürfte doch mehr als 3A benötigen?

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    1. Hi, was ist ein klassischer 5 Meter LED Stripe? Ich habe damals welche verbaut, die haben 30 LEDs warm white auf 5 Meter, 12 Volt in Summe 12 Watt. Das sind 1 Ampere für die ganze Länge. Der Schalter reicht bei 12 Volt LED Stripes für 36 Watt Gesamtleistung.
      Heute gibt es da soviel an LED Stripes, diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten.

      Gruß Otto

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    2. Hi Otto, okay, ich hatte einen echten Denkfehler drin.
      Dein Artikel hat mir geholfen. Danke!

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  3. Hi Otto,
    wieso heisst das eigentlich batteriebetrieben?
    geht man davon aus, dass die Versorgungsspannung zwischen 5-15 Volt von einer Batterie kommen?
    Wo genau ist da denn der Unterchied zum HM-LC-Sw1-PCB ?
    Viele Grüße,
    Frood

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    1. Hi Frood, der größte Unterschied ist: zum Zeitpunkt des Artikel gab es den HM-LC-Sw1-PCB noch nicht! :-). Aber dieser Aktor enthält eine Relais Schaltstufe, damit fließt mindestens der Strom für das Relais im Zustand "on", zum Ruhestrom kann ich nichts sagen. Er ist durch das Relais aber auch "Potentialfrei".
      Beim HM-LC-Sw1-Ba-PCB fließt unabhängig vom Zustand nur der "Schlafstrom" von einigen 10 µA. Er ist nicht Potentialfrei!. Der Aktor für sich kann z.B. mit einer Lithiumbatterie einige Jahre betrieben werden.
      Viele Grüße
      Otto

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    2. der HM-LC-Sw1-Ba-PCB funktioniert auch gut mit 4,5 Volt d.h. 3 x AAA/LR6 Batterien.

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